C&C Tiberian Incursion: Post-Unbreakable

Ch. 24: Flug ins Ungewisse

Ich saß gefesselt im Hubschrauber. Die Frauen von Linettes Sicherheitsdienst hielten sich schluchzend in den Armen. Linette war heruntergeschwebt und sagte: "ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich keine Angst um dich habe."

Ich sagte, während ich in die circa 15 Pistolenläufe der Frauen mir gegenüber blickte: "ich verstehe das. Ich habe die ja auch. Ich wollte wirklich nicht so werden, Linette."

Eine der Frauen stabilisierte ihre Waffe mit der anderen Hand, entsicherte sie, aber sie brachte es nicht fertig, auf mich zu schießen. Sie versuchte etwas zu sagen, aber brachte keinen Ton heraus.

Ich sagte, während mir Tränen über die Wangen liefen: "mach schon. Es ist okay, tu´s einfach. Du kannst mich nicht töten."

Ich nahm ihre zitternden Hände in meine, zog sie an mich, bis die Pistole quasi point-blank auf meiner Brust ruhte.

Ich legte ihren zitternden Zeigefinger an den Abzug; ich wusste, dass sie sich weder wehren konnte noch es wirklich wollte. Ich sah, dass auch aus ihren Augen Tränen liefen. Ich sagte: "ist schon okay. Du kannst mich nicht mit nur einer Kugel umbringen. Wieviele hast du in der Waffe?"

Sie stotterte: "d-die...die ist...v-voll...geladen..."

fünfzehn Kugeln.

Ich fragte mit verweinter Stimme: "Linette...?"

Linette sagte: "ich übernehme die Verantwortung für Nika. Schieß auf sie."

Ich sagte erneut: "ist okay. Alles in Ordnung."

Ich drückte langsam den Abzug nach hinten. Der erste Schuss durchschlug meine Brust, der zweite ging etwas verzogen in meine Schulter.

Ich bewegte mich nicht, meine Augen standen offen. Mir wurden die Handschellen abgenommen.

Ich hörte Linette sprechen: "Nika? Nika!"

Blut lief aus meinem Mund, ich konnte nicht atmen.

Vielleicht hatte ich einen Fehler gemacht. Irgendetwas falsch einkalkuliert. Eine Sanitäterin stand auf, schockte mich zweimal, doch ich reagierte nicht.

Linette brüllte: "Sie braucht sofort Tiberium! Werft sie mit einem Fallschirm über einer roten Zone raus! Macht schon!"

Ich wusste genauso gut wie Linette und ihre Leute, dass ich jede Sekunde sterben konnte.

Ich war für meinen Mut berüchtigt, aber das drohte mir diesmal zum Verhängnis zu werden.

Die Frauen schrien durcheinander: "Bleib bei mir, Nika!" - "Nicht einschlafen!"

Ich wurde im Schwebeflug aus dem Hubschrauber geworfen.