Julia hatte mal wieder einen sehr stressigen Arbeitstag.
Das Restaurant in dem sie arbeitete war heute Nachmittag brechend voll. Inzwischen war zwar es zwar etwas ruhiger geworden, doch war ihr auch klar das sie nicht eher gehen konnte ehe all das Geschirr abgewaschen und abgetrocknet war. An Ausgehen mit ihren Freunden an diesem Freitagabend war also nicht zu denken.
Erschöpft schaute sie durch die Reihen der verbliebenen Gäste um zu sehen ob jemand irgendwelche Wünsche hatte.
Da sah sie Frau Goldmond, die ihr zuwinkte und offensichtlich bezahlen wollte.
Mit einem lächeln ging Julia zu der älteren Dame. Sie mochte Frau Goldmond sehr..sie kam seit etwa einen Monat regelmäßig in das Lokal und schien sich auch immer ganz besonders zu freuen wenn Julia da war.
"Hallo mein Kind!" begrüßte sie Julia freundlich
"Hallo Frau Goldmond" erwiederte Julia ebenso freundlich "Sie wollen bezahlen?"
"Ja...und leider wohl vorerst das letzte mal" sagte sie mit etwas Wehmut in der Stimme "Weißt du mein Kind, ich war hier in der Stadt nur zu Besuch und nun muss ich aber wieder zurück"
"Ohh..das ist ja wirklich schade Ich habe mich immer sehr gefreut sie zu sehen" sagte Julia, ebenfalls bedrückt
"Ja, ich war auch immer gern hier und es hat mir sehr gefallen und mir ist auch nicht entgangen wie freundlich und lieb du deine Sache immer gemacht hast..und deshalb.." die ältere Frau machte eine Pause und kramte in ihrer Handtasche "..deshalb habe ich auch etwa für dich" fuhr sie fort und hielt ihr ein Buch in einem dicken Ledereinband entgegen auf dem aber snst nichts weiter abebildet war.
"Ohh..das..das ist doch aber wirklich nicht nötig Frau Goldmund! Wirklich nicht!" meinte Julia erstaunt und etwas gerührt
"Doch mein Kind! Ich habe in dein Herz gesehen und ich weiß das dieses Buch genau das richtige für dich ist...es ist nämlich ein magisches Buch!"
"Ein magisches Buch?" fragte Julia ungläubig
"Ja..hier.." sie schlug das Buch auf "Wie du siehst sind hier nur leere Seiten, doch kannst du hiermit die Wirklichkeit verändern..das einzige was du tun musst ist einen Satz beginnend mit Was wäre wenn.. zu schreiben und dann deinen Wunsch..für alle anderen außer dir wird diese Veränderung vorkommen als wäre es schon immer so gewesen."
"Ich verstehe nicht ganz?" sagte Julia und sah die Dame ratlos an
Frau Goldmund schmunzelte "Hehe..probiere es ruhig aus..hmm..was könnten wir denn mal als Beispiel nehmen..?" grinste Frau Goldmond und schaute sich im Lokal um "Ahh schau mal! Siehst du den Mann dort drüben? Der da so traurig an der Theke vor seinem Bier sitzt?"
"Ja den kenne ich" antwortete Julia nachdem sie sie verstohlen zu dem man umgedreht hatte "Das ist Herr Müller, soweit ich weiß hat er letzte Woche seinen Job verloren weil seine Firma Pleite ging"
"So so..ja soetwas habe ich mir schon gedacht...hmm das wäre eine gute möglichkeit das Buch zu testen...hier..nimm diesen Stift und schreibe Was wäre wenn die Firma nicht Pleite gegangen wäre
"Ähmm also gut..ich probiere es mal..kann ja nicht schaden.." sagte Julia und nahm den Stift und das Buch und schrieb den Satz auf den ihr die Dame diktiert hatte..nichts passierte..keine Veränderung
"Und jetzt?" fragte Julia wenig überzeugt
"Ohh..entschuldige, hihi "kicherte Frau Goldmund..damit es wirkt musst du das Buch erst schließen...dann klappt es auch!"
"Natürlich.." sagte die 17jährige immer noch wenig überzeugt und schloß das Buch.
Zooom!
Genau in diesem Augenblick verdunkelte sich die gesamte Umbebung und hellte sich ebenso schnell wieder auf
"Was..was war das?" rief Julia erstaunt
"Hehe..das meine Liebe..das war das zeichen das dein Wunsch in Erfüllung gegangen ist!"
"Wie?"
"na dreh dich mal um" kicherte Frau Goldmund
Julia drehte sich um und sah wieder zu Herrn Müller ..und rieb sich die Augen..was war hier geschehen? Derselbe Herr Müller, der eben noch so traurig und alleine dort am Tresen hockte war nun gut gelkaunt und scherzte im Kreise einiger Kolegen und was erstaunlicher war..er trug ganz andere Kleidung..viel schickere und neuere Sachen als noch eben gerade...so schnell hätte er sich doch niemals Umziehen können!?
Ratlos und noch immer nicht fassen könnend was sie da sah, schaute sie wieder zu Frau Goldmund "Aber..aber das ist doch nicht möglich?"
"Doch mein Kind, hihi..probiere es nur weiter aus...so...aber ich muss jetzt wirklich los...ahh aber ich bin mir sicher..wir werden uns wiedersehen..du weißt ja: man sieht sich immer zweimal im Leben!" zwinkerte sie ihr noch zu und machte sich nun auf den Weg.
Mit offenem Mund und dem Buch in der Hand schaute Julia der Dame nach
"Julia!! nicht träumen!" rief ihr Chef und riss sie damit aus ihrer Fassungslosigkeit "Los..kümmere dich um das Geschirr...danach ist dann auch Feierabend für dich!"
Das Buch fest an sich gedrückt ging Julia zur Küche..und starrte auf die Berge mit schmutzigen Geschirr.
Verstohlen sah sie sich um...niemand in der nähe
"Vielleicht sollte ich.." überlegte sie..um dann gleich darauf das Aufzuschlagen
Aufgeregt und mit zittriger Hand schrieb sie, ihrer Idee folgend
Was wäre wenn das Geschirr schon abgewaschen wäre? und schloss das Buch
Zooom!
Wieder diese plötzliche Schwärze...und als sie verflog fand sie sich in einen sauberen Küche wieder
"Das ist ja wahnsinn!" gluckste Julia
Kurz darauf kam ihr Chef hinein
"Was machst du denn noch hier, Julia? "fragte er verduzt "Ich hab dir doch gesagt das das Geschirr schon erledigt ist..du hättest doch schon längst losgehen können"
"Ohh..ähm ja..natürlich...ich bin schon auf dem Weg!" grinste sie und schnappte sich ihre Jacke.
Doch was sollte sie nun tun?
Die unverhofte Freiheit nutzen um auf eine Party zu gehen..oder lieber nach Hause?
Copyright 2000 - 2025 21 x 20 Media All rights reserved. This site is property of 21 x 20 Media
All Writing.Com images are copyrighted and may not be copied / modified in any way. All other brand names & trademarks are owned by their respective companies.
Generated in 0.26 seconds at 7:59pm on May 16, 2025 via server WEBX1.