Zehn trübe Jahre

Ein früheres Leben.

Zehn trübe Jahre

Zehn Jahre verbrachte ich am Boden eines Glases,
mein Gesicht an den verschmierten Spiegel eines Lebens gepresst, das ich nicht wiedererkannte.
Die Nächte kamen schnell und locker,
billiges Parfüm trübte die Stunden
mit Frauen, die nie nach meinem Namen fragten,
bis es Zeit war, ihn zu vergessen.

Ich tauschte meine Würde gegen Dopamin ein,
jeder Zug, jeder Schluck,
eine schwächer werdende Glühbirne in einem Flur voller Grinsen,
die nie die Augen erreichten.
Sie kamen mit in Rauch gehauenen Versprechen,
Worten, die wie Öl von den Lippen glitten und
die Wahrheit mit gerade genug Süße überzogen,
um sie ganz zu schlucken.

Sie logen,
natürlich logen sie,
aber ich auch.
Ich log, indem ich blieb.
Ich log, indem ich vorgab,
ich suchte etwas anderes als Vergessen,
in tief ausgeschnittenen Tops,
und dem Echo der Warnungen meiner Mutter,
auf die ich nie hörte.

Manche stahlen.
Manche blieben gerade lange genug,
um meine Haut wie ein Wochenendkostüm zu tragen,
und ließen sie gedehnt und stinkend zurück, als sie fertig waren.
Andere saßen einfach nur da,
Spiegel meiner Verwesung,
und spiegelten den Mann wider, den ich zu sehen fürchtete,
der Typ, der Chaos mit Verbundenheit verwechseln konnte.

Ich habe es ein- oder zweimal Liebe genannt,
wenn die Einsamkeit zu groß wurde,
und das Hochgefühl nicht ausreichte,
um das Klirren der Reue zu übertönen.

Zehn Jahre.
Zehn Jahre mit Betten, an die ich mich nicht erinnere,
und mit Morgen, an die ich mich erinnere.
Die Art von Betten, die nach Mundgeruch stanken,
und Mülleimern,
überquellenden Aschenbechern,
wie meine Grenzen.

Aber versteh mich nicht falsch,
sie waren nicht alle Schurken.
Manche waren einfach nur kaputt,
genau wie ich.
Wir passten zusammen wie Wunden,
zusammengenäht mit derselben schmutzigen Nadel.

Jetzt sitze ich da
sauberer als zuvor,
aber nie sauber genug, um zu vergessen.
Nüchternheit glättet die Vergangenheit nicht.
Sie hält mich nur davon ab, so zu tun, als wäre sie jemals Gold gewesen.

Zehn Jahre voller Makel.
Und trotzdem sehe ich an manchen Tagen
mein eigenes Spiegelbild und denke ...
Mann, das waren viele Schlampen!