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by yarrek Author IconMail Icon
Rated: 18+ · Interactive · Young Adult · #1377084

Drei spannende, fesselnde Geschichten! Wirkt mit oder lest sie einfach :D

This choice: Absteigen und versuchen auf Schleichwegen durch zu kommen?  •  Go Back...
Chapter #20

Eine wichtige Entscheidung

    by: yarrek Author IconMail Icon
Selbst wenn jetzt in der kleinen Siedlung wenig los ist, sollte ich nicht unnötig auffallen, indem ich einfach mit meinen Klauenfüßen an den Häusern vorbei fahr, dachte sich Nain und erinnerte sich an einen kleinen Trampelpfad auf dem er als kleiner Junge immer mit seinen Freunden gespielt hatte. Er führte direkt bis vor dem Haus seiner Eltern.

Nain lies behutsam mit seinen Klauen die Fahrradpedale los. Die Zehen und Krallen waren während der Fahrt um einiges gewachsen und sahen jetzt wirklich aus wie die Klauen eines Adlers. Zumindest weis ich jetzt ungefähr in was ICH mich verwandle, dachte er erschöpft. Nur, in was für eine Adlerart? Er hatte gespürt, wie sich mehr und mehr Federn auf seinen Oberschenkel und sogar auf dem Rücken gebildet haben. Die an seinen Beinen waren strahlend weis, die auf seinem Rücken konnte er nur schlecht sehen. Nain glaubte zu sehen, das sie dunkelbraun waren... Er würde wohl noch etwas warten müssen, bis er genau sagen konnte in welche Adlerart er sich verwandelte...

Nain fand wieder den schmalen Trampelpfad, stellte sein Fahrrad an einen nahen Busch ab und ging den Pfad entlang. Es fühlte sich seltsam an, mit seinen Klauen über die Erde zu laufen, wie seine Krallen sich jedesmal etwas in den Boden bohrten wenn er mit ihnen aufsetzte...
Nach einer Weile hatte sich Nain an seine neuen Füße gewöhnt, zumindest was das Laufen anging. Während er dem Pfad folgte, grübelte er darüber nach in was er sich verwandelte und was er machen sollte um seine Klauen heute Abend zu verstecken... Vielleicht sollten Susan und er gar nicht ins Kino gehen?

Plötzlich stand er vor einem Holzzaun und bemerkte dass er zu Hause angekommen war. Erschrocken sah sich Nain nach links und rechts, doch niemand war in der Nähe. Zum Glück. Wie konnte er nur so in Gedanken versinken? Kopfschüttelnd begann er über den brusthohen Zaun zu klettern, was mit seinen Klauenfüßen um einiges leichter ging als sonst. Allerdings hinterließ Nain seine Spuren auf dem Holz - tiefe Schnitte, die durch die Krallen entstanden waren.
Sind die wirklich so scharf?, fragte sich Nain und betrachtete seine Klauenfüße als er im Garten stand. Die Blau-grau geschuppten Zehen schimmerten etwas in dem Licht der untergehenden Sonne. Ein Geräusch aus dem Haus lies ihn wieder aufschrecken und er beschloss erst einmal in sein Zimmer zu kommen, bevor er seine Krallen genauer untersuchen würde. Nain schlich sich durch die Hintertür ins Haus innere, vorbei an der Küche in der seine Mutter gerade etwas köchelte, den Flur entlang und die Treppe zu seinem Zimmer hinauf. Bevor er es betrat, hatte er eine Idee wie er seine Klauen verstecken könnte... Eine sogar ziemlich gute Idee...

Susan lag auf der Holzbank um Garten und wartete gelangweilt auf Nain. Der Pullover, den sie herausgesucht hatte um ihre Federn zu verbergen, lag auf dem Gras neben ihr. Es war doch zu unbequem ihre Armfeder so zu verbergen, weshalb sie jetzt wieder ihr Top trug. Zuvor aber hatte sie ihre Federn am Oberkörper betrachtet – ihre Brust war nun komplett mit großen schwarz-blauen Federn bedeckt, der Großteil von ihrem Bauch und des Rückens ebenfalls. Doch sie störten Susan überhaupt nicht mehr. Im Gegenteil, sie war sogar irgendwie... stolz auf ihre Federpracht... und vielleicht auch etwas eitel auf diese...

Doch jetzt lag sie nur auf der Holzbank und wartete gelangweilt auf Nain. Im Fernseher lief nichts interessantes, Sharon sollte sie wohl eher nicht besuchen, die Vögel waren alle versorgt, es gab einfach nichts zu tun. Ihr Steiß bereitete Susan Sorgen, er war wieder etwas gewachsen und sie konnte ihn sogar bewegen. Würde der Trick mit dem Rucksack immer noch ausreichen? Susan hatte auch noch davor Angst, das ihr weitere Armfedern wachsen würden, jetzt oder, noch schlimmer, im Kino! Aber sie wollte immer noch dorthin, sie war entschlossener als zuvor! Susan wusste das heute die letzte Möglichkeit in ein Kino zu kommen.

Die letzte Chance halbwegs ungestört mit ihren Freunden irgendwo hin zu gehen.

Der Gedanke stimmte sie traurig. Wie sollten Nain und sie mit ihren alten Freunden in Kontakt bleiben? Immer wieder tauchte dieses Problem auf. Als Vogelmenschen (sie hatte beschlossen sich und Nain so zu nennen) konnten sie schlecht einfach in eine Bar gehen, wie sie es sonst zusammen mit Victor und Sharon taten. Ihre Freundin würde sowieso Probleme mit ihrem Erscheinen haben.
Aber vielleicht könnten sie sich trotzdem alle treffen? Irgendwo in einem Wald, auf einer Wiese oder sonst wo, Hauptsache abseits von Maple Valley oder andern belebten Orten, und könnten dort... naja ein Barbecue machen.
Zuvor müssten sich aber Susan und Nain vor ihnen ohne ihre „Tarnung“ zeigen und sich erklären. Womit wir wieder beim Problem der Reaktion unserer Freunde und Familie sind, dachte Susan erschöpft und sah auf die Uhr. Es war halb sieben, so langsam sollte Nain endlich auftauchen, damit sie ihre gegenseitige Tarnung überprüfen konnten.

Sie hatte in ihren Rucksack einen frischen BH und Slip eingepackt, sowie ein Top, ihren Kulturbeutel um ihre Geschichte mit dem Übernachten noch etwas glaubhafter zu gestallten, aber auch das Glas mit den Sonnenblumenkernen. Susan bezweifelte dass ihr das Popcorn noch schmecken würde, zumindest im „gepoppten“ Zustand und da sie immer etwas zum knabbern im Kino haben wollte, hatte sie kurzerhand das Glas mit eingepackt.
Die Türklingel riss sie aus ihren Gedanken. Susan hastete erwartungsvoll zur Tür, sah aber sicherheitshalber noch einmal durch den Spion. Erleichtert öffnete sie die Haustür, als sie gesehen hatte, dass es Nain war der da klingelte. Sie küssten sich flüchtig zur Begrüßung und ihr Freund fragte dann mit hochgezogenen Brauen „Aber so willst du doch nicht ins Kino, oder?“, worauf sie mit ihren Augen rollte und antwortete „Nein, natürlich nicht!“. Sie gingen in den Garten, wo Susan ihre Armfeder wieder spiralförmig Richtung Schulter auf ihrem Arm aufrollte, ihren Cappuccino-braunen Pulli anzog und sich so vor ihm hinstellte.

„Und? Sieht man noch Federn?“ fragte Susan ihn gespannt. Nain betrachtete sie von oben bis unten, ging einmal um sie herum und sagte schließlich „Von ein paar kleinen Federn in deinem Haar abgesehen... Nein man sieht keine.“ Er hielt kurz inne und fragte dann „Und was machst du mit deinem Steiß?“ Sie erklärte ihm ihren Plan mit den Rucksack. „Übrigens kann ich jetzt mein Steißbein sogar bewegen, notfalls klemm ich es einfach zwischen meine Beine“ Susan zwinkerte und betrachtete dann Nain, der sich gerade auf die Holzbank gesetzt hatte. Er war angezogen wie immer, der Hauptteil seiner Federn war ja auch auf seinem Bauch und seinen Beinen, nur seine Hose war um einiges länger als sonst, sie verdeckte die ganze hintere Verse und schleifte etwas auf dem Boden.

„Sag mal, warum hast du eigentlich so eine lange Hose an? Ich dachte du bist kein Fan von sowas.“, sagte Susan und deutete fragend auf sein Kleidungsstück. Nain schnaubte zustimmend erzählte dann aber von seinem Heimweg, wie er sich auf die Fische gestürzt hatte, was mit seinen Füßen geschehen ist, die Begegnung mit Victor und seine rätselhafte Bemerkung. „Glaubst du er weis etwas von unserem Problem?“, fragte sie dann besorgt, doch Nain zuckte nur mit den Achseln „Ich weis nicht. Möglich wär’s...“
„Und... wie hast du das mit den Klauen genau gelöst?“ Ein zufriedenes und stolzen Lächeln breitete sich auf seinem Mund aus als er die Antwort sagte.
„Ich hab meine Lederschuhe ein bisschen bearbeitet. Ich hab mit einer Lochzange hinten an der Verse beim Schuh ein Loch reingezwickt, das hab ich dann mit Hilfe meines Leatherman Tools größer gemacht, so das mein hinterer Zeh jetzt bequem durch passt. Die lange Hose verdeckt ihn, keiner sieht und ich bin glücklich. Und da der Zeh draußen ist, ist mehr Platz für die anderen da.“
Er verzog etwas schmerzlich sein Gesicht. „Es ist trotzdem nicht gerade angenehm.“
Susan setzte mit auf die Holzbank, lächelte ihn mitfühlend an und strich ihm sanft über den Arm. So verharrten die beiden, und sahen nachdenklich in wolkenverhangenen Himmel. Ein kühler Wind strich über ihre Haut (und Federn...), die untergehende Sonne strahlte in allen möglichen Rottönen.

„Susan?“ – „Mh?“ – „Vielleichten sollten wir gar nicht ins Kino gehen. Wer weis wie weit wir uns verändern, auf dem Weg ins Kino. Oder wenn wir schon da sind. Außerdem sollten wir Victor und Sheran nicht mitten in der Stadt mit unseren... Veränderungen konfrontieren, was ich denke garantiert passiert, ob wir es wollen oder nicht.“
„Aber Nain, das ist unsere letzte Chance halbwegs ungestört mit unseren Freunden ins Kino zu gehen! Morgen wird es wahrscheinlich nicht mehr möglich sein!“
„Ich weis. Aber...“ Er seufzte schwer. „Ich finde wir sollten nicht ins Kino gehen“
„Denkst du ich mach mir keine Sorgen wie das heute ablaufen wird? Nun komm schon, gemeinsam schaffen wir das schon! Nach dem Kino verrat ich dir auch wie wir weiterhin mit Victor und Sheran feiern können, ok?“

So redeten sie hin und her, und als Nain auf die Uhr sah, stellte er fest das es sieben Uhr. Höchste Zeit nach Maple Valley zu gehen, wenn sie ins Kino wollten. Doch sie waren sich inzwischen (halbwegs) einig geworden.

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1. Sie hatten sich entschlossen im Garten zu bleiben.

2. Sie hatten sich entschlossen ins Kino zu gehen.

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